Heute habe ich für euch ein leckeres Osterbrot mitgebracht. Im Prinzip sogar ein sehr traditionelles Osterbrot, das seit dem späten Mittelalter bekannt ist. Das Besondere daran: Zuckerwürfel oder Kandiszucker, die in den Teig eingearbeitet werden und während des Backens zerlaufen. Poschweck steht für ein süßes Hefebrot, das traditionell gerne in der Osterzeit im Aachener Raum gebacken wird…♥
Die erste Erwähnung des geschichtsträchtigen Poschwecks, findet sich übrigens in der Aachener Bäckerordnung von 1547. „Es sollte nach einer damals noch rigide gehaltenen Fastenzeit die erste hoch kalorische Bereicherung für die österliche Tafel sein. Darum wurde der Poschweck in Aachen und Umgebung zunächst den Stammkunden als Ostergeschenk überreicht.“ (Quelle: Wikipedia)
Dieses Rezept für Osterbrot: Aachener Poschweck
… Für den Aachener Poschweck stammt von Lutz (Plötzblog), das wiederum stammt ursprünglich laut Lutz von Stefanie (Hefe und mehr). Und warum backe ich das jetzt? Weil mich die liebe Zora wieder einmal zum #Synchronbacken eingeladen hat und dieses Rezept von ihr und Sandra ausgesucht wurde. Die letzten Male hatte ich leider nie Zeit mitzumachen, aber diesmal hat es geklappt, wie ihr seht. Das Synchronbacken findet regelmäßig statt, immer mit unterschiedlichen Rezepten. Ein Osterbrot stand sowieso auf meinem Plan. Das passte also ganz prima…und losging’s. Aber natürlich nicht ohne leichte Abwandlung jedoch nicht zu viel. Denn das ursprünglich Rezept soll ja noch erkennbar sein. Das ist immer Vorgabe beim Synchronbacken.
Hauptänderung meinerseits: weniger Hefe und dafür zusätzlich eine Portion von meiner Madame. Meine Madame, alias Lievito Madre (ein milder italienischer Sauerteig), passt hier einfach perfekt ins Rezept. Damit erhält das Osterbrot nicht nur ein (für mich) noch besseres Aroma, sondern hält sich auch noch besser frisch und schmeckt weniger hefig. Ein leichter Hefegeschmack gehört für mich zu solch süßen Gebäcken aber definitiv dazu. Daher verwende ich bei süßem Hefegebäck in der Regel schon deutlich mehr frische Hefe, als beispielsweise für Brot oder Brötchen.
Den Anteil von Rosinen und Mandeln habe ich etwas reduziert und dafür noch etwas Orangeat und gehackte Pistazien eingearbeitet. Die Mandeln wurden vorher zusätzlich angeröstet. Eingeweicht wurde das Ganze in einer Mischung aus Orangensaft und Cointreau. Laut Wikipedia ist Orangeat wohl auch sehr typisch für den Aachener Poschweck. Es sollte aber ein wirklich gutes Orangeat sein.
Das ist mein Fazit zum Osterbrot
Das Osterbrot ist definitiv eine Sünde wert und eine sehr leckere Idee. Wer es nicht allzu süß mag, reduziert die Menge an Würfelzucker oder lässt diesen ganz weg. Denn den Zuckeranteil finde ich im Rezept insgesamt schon recht ordentlich. Alternativ könnt ihr dann einfach etwas mehr Zucker in den Hauptteig geben, wenn Würfelzucker oder Kandiszucker weglassen werden (insgesamt dann ca. 60–80 g Zucker für den Teig). Mich hat es aber tatsächlich gereizt, das so mal auszuprobieren mit dem Würfelzucker. Denn das kannte ich so noch nicht bisher. Schmeckt auch sehr gut und ist sicher für den einen oder anderen sehr reizvoll, aber ich persönlich brauche die Zuckerkristall-Infusion im Teig nicht unbedingt. Eins steht jedoch fest: Ich werde dieses Osterbrot wieder backen. Denn es schmeckt super lecker, ist herrlich saftig und bestens als kleines Präsent zu Ostern oder für den Osterbrunch geeignet…♥
Rezept für Osterbrot (Aachener Poschweck)
Zutaten
Pâte fermentée (Vorteig)
- 210 g Weizenmehl Type 550
- 145 g Wasser 30 °C
- 3 g Frischhefe
- 4 g Salz
- Die Zutaten gründlich zu einem festen Vorteig mischen. Danach für 24–48 Stunden im Kühlschrank ca. bei 5 °C reifen lassen.
Quellstück
- 75 g Rosinen
- 50 g Orangeat von guter Qualität alternativ Rosinen
- 75 g gehackte Mandeln gerne vorher angeröstet
- 50 g Pistazien gehackt (oder gehackte Mandeln, gerne vorher angeröstet)
- 110 g Orangensaft oder Wasser wer mag, kann einen Teil durch Cointreau ersetzen
- Rosinen Orangeat und Mandeln mit dem Orangensaft/ Wasser übergießen und für 24–48 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.
Hauptteig
- Pâte fermentée Vorteig
- 290 g Weizenmehl Type 550
- 200 g Milch aus dem Kühlschrank
- 8 g Frischhefe oder 2 g Frischhefe + 80 g Lievito Madre, aufgefrischt
- 30 g Zucker
- 5 g Salz
- 1 TL selbstgemachter Vanilleextrakt oder das Mark von 1 Vanilleschote
- 0.5 Orange davon den Schalenabrieb (oder 1 Zitrone) alternativ je 1 TL selbstgemachtes Orangen- und Zitronenaroma
- 150 g Butter kalt
- 100 g Würfelzucker oder Kandiszucker ich: 70 g
zusätzlich
- 1 Ei zum Bestreichen
- 1 Prise Salz
Zubereitung
Hauptteig
Zubereitung in der Küchenmaschine/Kneter:
- Den Vorteig aus dem Kühlschrank und alle weiteren Zutaten (außer Butter, Quellstück und Würfelzucker) für 5 Minuten auf niedrigster und weitere 7–8 Minuten auf bei schneller Geschwindigkeit verkneten.
- Danach die Butter in Stücken hinzugeben und für 2–3 Minuten bei schneller Geschwindigkeit einarbeiten. Der Teig löst sich vom Schüsselrand.
- Das Quellstück (ggf. abtropfen lassen) und kurz auf niedrigster Stufe einarbeiten.
- Danach den Würfelzucker kurz von Hand unterkneten. (Der Teig ist leicht klebrig.)
Zubereitung im Thermomix:
- Den Vorteig aus dem Kühlschrank und alle weiteren Zutaten (außer Butter, Quellstück und Würfelzucker) in den Mixtopf geben, 5 Min. | Teigknetstufe.
- Butter und Salz hinzufügen, nochmals 2 Min. | Teigknetstufe kneten.
- Das Quellstück (ggf. abtropfen lassen) hinzufügen, 30–40 Sek. | Teigknetstufe.
- Danach in eine Schüssel umfüllen und den Würfelzucker kurz von Hand unterkneten. (Der Teig ist leicht klebrig.)
Stockgare
- Den Teig abgedeckt für etwa 60 Minuten bei Raumtemperatur (20–22 °C) ruhen lassen.
Formen
- Anschließend 3 Teiglinge abstechen und rund oder leicht länglich formen.
- Nach Wunsch in Holzbackförmchen mit Papiereinleger setzen. Alternativ ins leicht bemehlte Bäckerleinen geben oder auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
Stückgare
- Abgedeckt für etwa 90 Minuten bei Raumtemperatur (20–22 °C) gehen lassen.
- Derweil den Ofen rechtzeitig auf 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Heißluft) vorheizen.
Backen
- Das Ei mit dem Salz verquirlen. Die Teiglinge damit einstreichen und dreimal quer einschneiden.
- In den vorgeheizten Ofen geben und die Temperatur auf 180 °C (160 °C Heißluft) senken. Für etwa 35 Minuten bei 180 °C backen.
- Danach mit einem Geschirrtuch bedeckt abkühlen lassen.
Diese netten Bloggerkolleginnen und -kollegen haben auch mitgemacht und jeder hat das Poschweck-Rezept ein wenig anders interpretiert. Schaut euch auch gerne mal die anderen Osterbrot-Rezepte an:
- zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
- Birgit von Birgit D – Kreativität in Küche, Haus & Garten
- Véronique von Typisch Französisch!
- Caroline von Linal’s Backhimmel
- Petra von gf Natürlich
- Tina von Küchenmomente
- Simone von zimtkringel
- Petra von Obers trifft Sahne
- Karin von Food for Angels and Devils
- Conny von Mein wunderbares Chaos
- Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
- Tamara von Cakes, Cookies and more
- Volker von Volkermampft
- Sonja von Soni – cookingwithlove
- Katharina von Küchentraum& Purzelbaum
24 Kommentare zu „Osterbrot (Aachener Poschweck)“
Ich habe es schon bei Volker geschrieben, ich muss mir endlich einen LM zulegen. Deine kleinen Poschwecken sehen perfekt aus. Und ich muss gestehen, ich finde dass gerade die Zuckernester das Gebäck ausmachen. Die Geschmäcker sind zum Glück aber verschieden!
Ja, das hat schon was für sich, werde es aber mal mit Kandiszucker testen und bin schon gespannt. Ich mag das Knirschen nicht so sehr. Wahrscheinlich liegt es daran. Aber der Geschmack ist einfach genial!
Pingback: Synchronbacken - Aachener Poschweck - Küchentraum & Purzelbaum
Eine tolle Idee, die Poschwecken in den kleinen Holzkörbchen zu backen. Die finde ich immer total toll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass LM das Aroma noch unterstützt. Hab noch eine tolle Osterzeit.
Vielen lieben Dank. So können die kleinen Brote auch prima verschenkt werden. Für dich auch eine schöne Osterzeit! Liebe Grüße, Sonja
Pingback: Poschweck – ein traditionelles Osterbrot aus Aachen | Küchenmomente
Liebe Sonja,
ich habe deine Poschweck im Körbchen ja schon bei Facebook bewundert 🙂 . Eine tolle Idee zum Verschenken!
Ein bisschen verliebt bin ich schon in deine kleinen Osterbrote…
Liebe Grüße und ein schönes Osterfest
Tina
Herzlichen Dank! Sind auch echt praktisch die Körbchen. Ganz liebe Grüße, Sonja
Pingback: synchronbacken#35: Aachener Poschweck | Food for Angels and Devils
Pingback: Poschweck – das zuckersüßes Aachener Osterbrot | volkermampft
Hm, diese kleinen Körbchen sind echte Hingucker. Deine Poschweck-Variante gefällt mir ausgesprochen gut.
Liebe Grüße
Simone
Vielen lieben Dank! Herzliche Grüße, Sonja
Pingback: Mein erstes Synchronbacken: Aachener Poschweck - Typisch Französisch!
Dein Poschweck sieht so richtig toll fluffig locker aus. sehr schön und lecker, liebe Grüsse Birgit
Vielen lieben Dank Birgit! 🙂
Mit Orangeat, dass ist doch eine tolle Idee. Vielleicht backe ich vor Ostern den Poschweck nochmal, da werde ich daran denken.
Dankeschön. Ja es war wirklich besser als gedacht damit. 🙂
Deine Poschwecken sind wirklich toll geworden!
Schöne Ostern und liebe Grüße
Caroline
Vielen lieben Dank. Ein frohes Osterfest für dich! Herzliche Grüße, Sonja
Liebe Sonja,
Deine Poschwecken im Spankörbchen sind der Hammer! Ich mag sie sehr. Und ich schließe mich Zorra an – ich muss mich endlich mal an Lievito Madre versuchen. Dir und Deinen Lieben ein wunderbares Osterfest!
Herzlichst, Conny
Ganz lieben Dank, für dich auch ein wundervolles Osterfest.
Herzliche Grüße, Sonja
Liebe Sonja, tolle Bilder! Liebe Grüße. Véronique
Lieben Dank 🙂
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